[HomeLife] Geburtsbericht Tobias – Teil 2

Wie auch schon bei Simon hatte ich auch in dieser Schwangerschaft Diabetes und musste mir jeden Abend Insulin spritzen.

Um 21.30 Uhr bin ich, wie immer, ins Bad und aufs Klo, um die Spritze zu setzen. Noch bevor es dazu kam… Blut!!! Schon wieder!!! Überall!!!

Ich rief sofort meinen Mann an, der nochmal ins Geschäft gefahren war, um noch zu arbeiten, meine Mama, um zu den Kindern zu kommen und packte paar Sachen.

Mir ging die Pumpe!!!

War aber auch relativ „entspannt“, da ich Tobias dauernd treten spürte und somit wusste, dass es ihm gut geht.

Im Krankenhaus wurde wieder ein CTG gemacht und alle notwendigen Untersuchungen, wo sich heraus stellte, dass ich einen Blasensprung hatte!!

Yeah! Das fehlte mir noch in meinem Erlebnissen mit den Schwangerschaften.

Schwangerschaftsdiabetes – Check
Beckenendlage – Check
Plazenta praevia – Check
Schwangerschaftsdiabets mit Insulin – Check
Sturzblutungen – Check
Plazenta Vasa praevia (zweigeteilte Plazenta) – Check
und jetzt… Blasensprung – Check

Mein Mann und ich witzelten noch darüber und nahmen an, dass ich jetzt wieder nach Wien kommen würde.

Bis eine junge Ärztin rein kam, mich mit ganz ernster Miene ansah und meinte: „Frau C., sie hatten ja einen Blasensprung, was ja nicht so schlimm wäre, aber sie haben auch Blutungen und wir haben jetzt mit Wien wegen der Überstellung telefoniert. Aber… Denen ist das zu riskant! Es besteht die Gefahr, dass sie und ihr Baby verbluten!“

„Wir holen ihr Baby JETZT! Wir machen gleich einen Kaiserschnitt. Es kann sein, dass nur sie da bleiben und ihr Baby kommt dann nach Wien!“

Phu, das war ganz harter Tobak für mich!

Ich rechnete nicht mit einem Kaiserschnitt. Noch nicht. Ich wusste, dass man mit Blasensprung noch eine Weile/Wochen liegen und warten kann, bevor man das Baby holt… Ja, aber nicht mit Blutungen!

Ab da ging alles ganz schnell.

Es wurde ein Ärzteteam zusammen gestellt und ich für den OP vorbereitet! Den Kaiserschnitt betreuten 3 Ärzte, 3 Narkoseärzte und ein riesen Team an Hebammen und Assistenten.

Diesmal – zum allerersten Mal – klappte der Kreuzstich und ich war bei der OP wach.

Sie schnitten meine Bauchdecke auf und mussten sofort umswitchen. Denn, meine Plazenta lag nicht, wie vorhergesagt an der Hinterwand, sondern quillte ihnen gleich entgegen. Hätten sie diese beim Aufschneiden verletzt, hätte es zu Komplikationen kommen können.

Die Plazenta vorsichtig herausgehoben, kam ihnen sofort Tobias entgegen, als hätte er nur darauf gewartet, sich endlich entfalten und strecken zu können…

Er befand sich noch in der Fruchtblase, sicher eingebettet… Sie haben ihn mit der Fruchtblase heraus gehoben und sie erst dann aufgemacht! Er fing sofort an zu schreien!!!

Und ich durfte es hören!!!!

Tobias war so klein. Er hatte nur 1300g, sein Kopf war so groß wie ein Tennisball.

Und er war soooo stark. Unglaublich!

Er ist bis heute unglaublich!

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